Mit Live Skull und Come ging sie in die Indierock Geschichte ein und auch die Soloalben danach sorgten trotz eher bescheidener Verkäufe für viel Respekt im inneren Zirkel. Und nun ein neues Album, so wie es sich anfühlt mehr oder weniger improvisiert und live im Studio eingespielt. Dafür spricht auch die gerechte Aufteilung der Credits in Sachen Arrangements. Thalia Zedek spielt die Gitarren, der von Willard Grant bekannte David Michael Curry entlockt seiner Viola geradezu ekstatische Geräusche, dazu gibt es einen Pianisten und eine gut eingespielte Rhythmusgruppe. Vielleicht hätte man die Vocals noch einmal overdubben sollen, denn die Stimme klingt doch sehr muffig und ist zudem oft im Mix begraben. Was meiner Meinung nach ein Fehler ist, denn das Organ von Frau Zedek ist ein Trumpf, mit dem man wuchern sollte. Via klingt oft wie eine frühe Velvet Underground Aufnahme (die Viola!), bei der Grace Slick für die erkrankte Nico einsprang. Oder nach Horses, dem Debüt von Patti Smith. Trotz einiger Mäkeleien am Sound ist Via eine mächtige Lawine, die den Zedek Fan mitreisst, ob er nun will oder nicht.
(Glitterhouse)