"Bei Lucinda Williams sieht das mit der Musik so einfach aus: man
beschreibt in einfachen Worten die Leute und die Orte, die man so im Kopf
hat; dazu gibt man ein bißchen Mandoline, Dobro, vielleicht ein
Akkordeon oder eine Slide-Gitarre; vor allem muß man so natürlich
und ehrlich singen wie möglich. Klar, um diese Einfachheit zu erlangen
hat sie sechs Jahre gebraucht; eigentlich erstaunlich, wenn man an all
die Knöpfe denkt, an denen da gedreht wurde. Ihre wunderbare Stimme
stöhnt und ächzt und gleitet und rutscht -- sie hat einen poliert-ungeschliffenen
Vortrag. Beim hervorragenden "Concrete and Barbed Wire" finden
wir sanfte Akustikgitarren, eine elektrische Slide-Gitarre, Akkordeon,
Mandoline und Steve Earle. Williams sehr persönliche Geschichten
werden mit bluesigem Grollen, geilen Grooves und klagendem Flüstern
erzählt. Der ganze tiefe Süden wird auf eine verschlafene Kleinstadt
voll von Ex-Lovern, Bars und endlosen Feldwegen reduziert."
(Marc Greilsamer/Amazon)
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"Twenty years and two album seperated Williams' shoestring debut
Ramblin' and her Grammy-winning, critically-acclaimed Car Wheels
On A Gravel Road. The time she spent erfecting her craft shines through
these wise, haunting, furiously romantic songs about loss, restlessness
and regret. Almost cinematic in mood, it evokes an America of dirt tracks
and highways, small towns and broken lives..."
It´s a flat-out marvellous record: sexy, passionate, sad,
reflective and, above all, grown up.
(Mojo)
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Toll ist sie geworden, die `99er Rückkehr von Lucinda. Eine Mega-Perfektionistin
sei sie, nur deshalb soll es sechs Jahre gedauert haben, bis Car
Wheels endlich erschien. Tatsächlich wurde diese Platte insgesamt
drei Mal aufgenommen, wieder verworfen, mit neuen Overdubs versehen, remixed,
der Twangtrust und Roy Bittan hatten ihre Produzentenfinger im Spiel,
Rick Rubin hat dran gedreht und Jim Scott war auch beteiligt. Zwischendurch
schlitterte das Stammlabel American noch in die Pleite. Daß Car
Wheels trotzdem eine sehr homogene, sehr warme Scheibe geworden
ist, die keine Sekunde glattgebügelt oder überproduziert klingt,
ist schon ein kleines Wunder.
In Lucinda´s Songs findet man die Seele des Blues, allerdings ohne
12-Takt-Schema, gepaart mit zeitlosen Elementen aus Country, Folk, Rock
und Pop. Ihre alten Weggefährten Donald Lindley (Drums) und John
Ciambotti (Bass) sorgen für das entspannte Rhythmusfundament, über
dem gleich mehrere Saitenasse für reihenweise Höhepunkte sorgen:
Gurf Morlix, Buddy Miller, Greg Leisz, Johnny Lee Schell, Charlie Sexton,
Bo Ramsey. Weitere Gäste: Emmylou Harris, Roy Bittan, Jim Lauderdale,
Steve Earle und andere.
Car Wheels ist trotz der sechs Jahre Zeitunterschied ein direkter
Nachfahre von Sweet Old World und von gleicher, nämlich
erstklassiger, Qualität. Einzelne Songs hervorzuheben ist müßig,
das Album wirkt als Ganzes.
(Glitterhouse)
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