Interpret |
Buddy & Julie Miller |
Titel |
In The Throes |
Veröffentlichung |
September 2023 |
Aufnahme |
2023 |
Label |
New West |
Tonträgertyp |
Album (LP) |
Instrumentalstil |
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Musikstil |
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Essembleart |
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Mit eigenen Worten ... |
Es gibt einige Duos bzw. Paare, die sowohl in persönlicher als auch musikalischer Hinsicht bemerkenswert sind. Manchmal denke ich, dass die musikalischen Ergebnisse nur so sein können, wie sie sind, weil die beiden auch privat ein Team bilden. Damit will ich nichts sagen zur Qualität und Dynamik dieser Beziehungen. Wer mehr über solche Dinge erfahren will, der/die sollte vielleicht die Autobiographien von Berverly Martyn oder Richard Thompson lesen. Mich haben solche Paare aber immer fasziniert. Ich denke da zum Beispiel an die 70er in England mit Richard & Linda Thompson oder John & Beverly Martyn. Oder die US-Bands Yo La Tengo und Low, jeweils mit Gitarre spielenden Männern und trommelnden Frauen. Oder auch etwas aktuellere Duos wie Larry Campbell & Teresa Williams - und eben Buddy & Julie Miller. Alle diese "Duos" machen großartige Musik, singen großartig und spielen großartig (meist aber nur die Herren mit ihren Gitarren). Was aber das aktuelle Album der Millers davon absetzt ist die Tatsache, dass Julie Miller alle Songs schreibt und nur einen gewissen Teil der Leadvocals übernimmt, während Buddy singt UND spielt, aber an keinem der Songs als Autor beteiligt ist. Linda Thompson und Beverly Martyn konnten ihre "Songwriting Skills" auch erst vor oder nach ihren Ehen entwickeln. Teresa Williams und Larry Campbell sind seit den 90ern zusammen und immer noch glücklich, anscheinend auch ohne Songs von Teresa.
Ein Lied, "Don't Make Her Cry", hat Julie zusammen mit Bob Dylan geschrieben, was mich neugierig gemacht hat, weshalb ich da etwas genauer recherchiert habe: der Text stammt im Kern von der Gospel- und Soulsängerin Regina McCrary, die mal in den späten 70ern in der Band von Dylan im Chor gesungen hat. Sie hatte den Text begonnen, zu dem dann Bob Dylan wohl etwas beigetragen hat (eine Strophe? Ein paar Zeilen?) und, nachdem sie nicht weiterkam, ihr empfohlen hat, das Lied zur Fertigstellung weiterzugeben ("Give it to Buddy Miller"). Der hat's an Julie weitergereicht und die hat's dann endlich fertiggestellt und es ihren Gatten singen lassen. Für den Harmoniegesang kam dann sogar Regina McCrary dazu. Eine interessante Geschichte, wie ich finde. Und "Don't Make Her Cry" ist aber nicht nur deswegen ein schönes Lied, weil Bob Dylan da ein wenig beim Texten geholfen hat, sondern wegen Julies Musik und Buddies Gesang und Arrangement. Aber sicherlich macht es das Lied und somit auch das ganze Album der Millers interessanter für viele.
Ach ja - das Album gab's bereits weniger als zwei Jahre nach der Veröffentlichung zum Schleuderpreis von knapp 15 Oiro beim Internethändler meines Vertrauens. Ohne den Hinweis auf dieses "Sonderangebot" hätte ich von der erneuten Zusammenarbeit der Millers wahrscheinlich garnichts mitbekommen. Tolle Platte. (2025-07-06) |
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